Effektive Lernmethoden im Studium: So meisterst du jede Prüfung

Verfasst von: Helene Ausserwöger, 06.03.2025

Viele kennen es: Man lernt stundenlang, aber die Inhalte wollen einfach nicht im Kopf bleiben. Oft liegt das nicht an mangelnder Motivation, sondern an der falschen Lernmethode. Jeder lernt anders – was für den einen funktioniert, bringt die anderen kaum weiter.

Doch genau hier liegt der Schlüssel: Die passenden Lernmethoden können das gesamte Studium verändern. Sie helfen nicht nur, Wissen schneller und nachhaltiger zu verinnerlichen, sondern machen das Lernen auch stressfreier, strukturierter und effizienter. In diesem Blogbeitrag haben wir dir einige der besten Lernmethoden zusammengestellt – am besten probierst du verschiedene Techniken aus, um herauszufinden, welche für dich am besten funktioniert!

Inhaltsverzeichnis:

Warum sind Lernmethoden im Studium essenziell?

Lernen bedeutet nicht einfach nur stundenlang über Büchern zu sitzen – es kommt darauf an, wie du lernst. Laut Definition sind Lernmethoden strukturierte Ansätze, mit denen du den Stoff gezielt organisierst. Sie helfen dir, Wissen nicht nur aufzunehmen, sondern es auch langfristig zu speichern und effektiv abzurufen.

Gerade im Studium, wo oft große Mengen an Lernstoff bewältigt werden müssen, sind effektive Lerntechniken unverzichtbar. Sie bringen gleich mehrere Vorteile mit sich:

  • Steigerung der Lerneffizienz – Die richtige Methode sorgt dafür, dass du schneller und gezielter lernst, statt ziellos Stoff zu wiederholen. So nutzt du deine Zeit optimal.
  • Langfristige Wissensspeicherung – Nur für die Prüfung zu lernen, reicht nicht aus. Durch strukturierte Wiederholungen stellst du sicher, dass das Wissen auch später abrufbar bleibt – sei es für spätere Semester oder im Beruf.
  • Stressreduktion – Eine klare Lernstrategie und Struktur bewahrt dich vor Chaos und Überforderung. Mit einem Plan lernst du stressfreier und startest selbstbewusster in die Prüfungsphase.

Die richtige Lernmethode finden

Wie du am produktivsten und effektivsten lernst, musst du natürlich selbst herausfinden. Am besten probierst du verschiedene Methoden aus, um zu sehen, was für dich am besten funktioniert. Dein Lerntyp spielt dabei eine wichtige Rolle – visuelle Lerner profitieren z. B. von Mindmaps, während auditive Lerner mit Podcasts oder Erklärungen erfolgreicher sind.

Um die passende Methode zu finden, kannst du dir folgende Fragen stellen: 

  • Prioritäten: Was ist wirklich wichtig und worauf sollte ich mich beim Lernen konzentrieren?
  • Ziele: Was möchte ich mit meiner Lernmethode erreichen – Verständnis, schnelle Wiederholung oder langfristige Speicherung?
  • Zeit: Wie viel Zeit habe ich und wie kann ich sie am effizientesten nutzen?
  • Hilfe: Brauche ich Unterstützung durch Lerngruppen oder Nachhilfe?

Damit du optimal in den Lernmodus kommst, solltest du zudem deinen Lernplatz vorbereiten, Ablenkungen vermeiden, einen Lernplan aufstellen und ausreichend Pausen einplanen. Erfolge zu feiern, hilft außerdem, motiviert zu bleiben. 

Die 9 besten Lernmethoden fürs Studium

Je nachdem, was du studierst und welcher Lerntyp du bist, eignen sich einige Methoden besser für dich als andere. Nicht jede Technik funktioniert für jeden gleich gut. Deshalb stellen wir dir hier 9 verschiedene Lernmethoden vor, die du ausprobieren kannst – so findest du die, die am besten zu dir passt!

SQ3R-Methode: Der Turbo für dein Textverständnis

Lange, komplexe Fachtexte können schnell überfordern – doch mit der SQ3R-Methode kannst du sie gezielt strukturieren und die wichtigsten Informationen leichter aufnehmen. Sie besteht aus fünf Phasen:

  • Survey/Überblick: Bevor du direkt losliest, verschaffe dir einen ersten Eindruck. Scanne den Text, sieh dir Überschriften, Grafiken, Schlüsselbegriffe und das Inhaltsverzeichnis an. So bekommst du ein Gefühl für die Struktur und den wichtigsten Inhalt.
  • Question/Fragen: Überlege dir, worum es in dem Text gehen könnte. Welche Fragen könnten beantwortet werden? So aktivierst du dein Vorwissen und gehst mit einer klaren Zielsetzung ans Lesen.
  • Read/Lesen: Lies den Text aufmerksam und markiere die zentralen Aussagen. Achte dabei darauf, ob deine vorher gestellten Fragen beantwortet werden.
  • Recite/Wiedergeben: Nachdem du einen Abschnitt gelesen hast, versuche ihn in eigenen Worten zusammenzufassen. Worum ging es genau? Wenn du das Gelesene erklären kannst, hast du es wirklich verstanden.
  • Review/Rückblick: Gehe den Stoff abschließend noch einmal durch. Hast du alle wichtigen Inhalte erfasst? Könntest du den Text jemandem erklären? Falls nicht, lohnt es sich, gezielt nachzuarbeiten.

Loci-Methode & Gedächtnispalast: Erinnere dir alles mit System

Wusstest du, dass unser Gedächtnis räumliche Informationen besonders gut speichert? Genau dieses Prinzip macht sich die Loci-Methode zunutze. Dabei verknüpfst du Lerninhalte mit vertrauten Orten oder Bildern in deiner Vorstellung. Stell dir vor, du gehst durch dein Zuhause: In der Küche liegt eine riesige Matheformel auf dem Tisch oder im Wohnzimmer sitzt ein Philosoph aus deinem Seminar. So kannst du beim Abrufen des Wissens mental durch diese Orte „gehen“ und dich an die Informationen erinnern.

Noch eine Stufe weiter geht der Gedächtnispalast. Statt einzelne Orte nutzt du ein ganzes Gebäude in deinem Kopf, um komplexere Informationen abzulegen. Du kannst dir zum Beispiel vorstellen, dass jeder Raum für ein bestimmtes Thema steht, und dort verschiedene Details hinterlegt sind.

Beide Methoden helfen dir, Wissen mit deiner räumlichen Vorstellungskraft nicht nur kurzfristig zu speichern, sondern dauerhaft und strukturiert abrufbar zu machen. Besonders bei langen Listen, Definitionen oder komplexen Zusammenhängen sind sie ein echter Gamechanger.

Mind-Mapping: Mach dein Wissen sichtbar und vernetzt

Mind-Mapping ist eine gute Methode, um vor allem komplexe Themen übersichtlich darzustellen. Du kannst Zusammenhänge grafisch festhalten, was dir hilft, den Lernstoff besser zu verstehen und kreativ zu denken. Es ist besonders nützlich, wenn du viel Material auf einmal lernen musst. 

Du beginnst mit einem zentralen Thema in der Mitte und zeichnest von dort aus Linien zu den Hauptunterthemen. Diese Unterthemen kannst du weiter aufgliedern, indem du weitere Zweige hinzufügst, die spezifische Details oder Beispiele beinhalten. So kannst du den Lernstoff Schritt für Schritt aufbereiten und behältst gleichzeitig den Überblick. Farben und Bilder können dabei helfen, bestimmte Aspekte hervorzuheben und die Visualisierung noch kreativer zu gestalten.

Wenn du lieber digital arbeitest, kannst du auch Mind-Mapping-Apps ausprobieren, die dir dabei helfen, deine Gedanken digital zu ordnen. Weitere nützliche Lern-Apps findest du hier!

Karteikarten & Eselsbrücken: So bleibt Gelerntes langfristig hängen

Karteikarten eignen sich ideal, um Gelerntes langfristig zu verankern. Du teilst den Stoff in kleine Happen auf und konzentrierst dich auf das Wesentliche. Auf einer Seite schreibst du eine Frage, auf der anderen die Antwort. So wirst du gezwungen, nachzudenken und aktiv zu lernen, anstatt einfach nur zu lesen. Wichtig ist, dass du ein gutes System entwickelst: Erstelle für jedes Kapitel oder Thema einen eigenen Stapel. So behältst du den Überblick und kannst gezielt wiederholen.

Eselsbrücken sind eine tolle Möglichkeit, schwierige Inhalte zu merken. Du kannst zwischen visuellen Assoziationen und Reimen wählen. Wenn du eine visuelle Assoziation bildest, kannst du dir ein Bild im Kopf vorstellen, das die Information mit etwas Vertrautem verknüpft. Zum Beispiel: „Der Amazonas ist der längste Fluss – stell dir den Amazonas als riesigen, breiten Fluss vor, der wie eine Ader durch den Regenwald zieht.“ 

Reime funktionieren auch sehr gut. Du kannst dir selbst kleine Reime oder Sprüche ausdenken, die zu deinem Lernstoff passen – wie zum Beispiel: „He, she, it – das ‘s’ muss mit!” Aber sei vorsichtig: Nicht zu viele Eselsbrücken auf einmal, sonst wird’s verwirrend!

Die Feynman-Methode: Wenn du’s erklären kannst, hast du’s verstanden

Die Feynman-Methode ist eine effektive Lerntechnik, bei der du ein Thema so einfach erklären sollst, dass es auch ein Kind verstehen würde. Dabei verzichtest du bewusst auf Fachbegriffe und komplizierte Formulierungen, um den Kern des Wissens verständlich darzustellen.

Diese Methode hilft dabei, Wissenslücken zu erkennen und ein tieferes Verständnis für den Lernstoff zu entwickeln. Sobald du merkst, dass du bestimmte Aspekte nicht klar erklären kannst, weist das auf Unsicherheiten hin. In diesem Fall solltest du den Stoff erneut durchgehen und deine Erklärung so lange anpassen, bis sie wirklich einfach und nachvollziehbar ist. Durch diesen Prozess wird das Gelernte gefestigt und langfristig im Gedächtnis verankert.

Pomodoro-Technik: Produktivität in 25-Minuten-Sprints

Die Pomodoro-Technik ist eine beliebte Methode, um konzentriert und effizient zu lernen. Das Prinzip ist einfach: Du arbeitest 25 Minuten fokussiert an einer Aufgabe und legst danach eine kurze Pause ein. So vermeidest du Prokrastination und  bleibst konzentriert.

Wenn du mehr über die Methode und ihre Vorteile erfahren möchtest, schau dir hier unseren ausführlichen Beitrag dazu an!

Zusammenfassungen schreiben: Komplexes Wissen einfach aufbereiten

Lange Texte zu lernen, ist mühsam. Genau deshalb sind Zusammenfassungen so hilfreich. Wenn du den Stoff in eigenen Worten aufschreibst, zwingst du dich, ihn wirklich zu verstehen, statt ihn nur oberflächlich durchzulesen. Gleichzeitig filterst du das Wichtige vom Unwichtigen, sodass du nicht von unnötigen Infos erschlagen wirst.

Eine besonders clevere Methode dafür ist die Cornell-Methode:

  1. Notizen (rechts): Wichtige Infos kurz und knackig festhalten.
  2. Schlüsselbegriffe (links): Stichworte oder Fragen aufschreiben, um die Inhalte später leichter zu wiederholen.
  3. Zusammenfassung (unten): Das Ganze in wenigen Sätzen auf den Punkt bringen.

So lernst du nicht nur effizienter, sondern hast auch gleich eine perfekte Vorlage zum Wiederholen.

Gruppenlernen & Diskussionen: Gemeinsam stark & motiviert bleiben

Zusammen lernt es sich oft leichter – besonders, wenn du ein auditiver Lerntyp bist. Beim Reden, Zuhören und Diskutieren bleibt der Stoff besser hängen, weil du ihn aktiv verarbeitest und aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtest. Außerdem wirst du schnell merken: Erklären ist die beste Art zu lernen – denn oft zeigt sich erst dabei, wo du noch Wissenslücken hast.

Eine Lerngruppe kann auch ein echter Motivationsbooster sein. Gemeinsam bleibt man eher am Ball, kann sich gegenseitig unterstützen und schwierige Themen durchsprechen. Aber Vorsicht: Gruppenlernen kann schnell in Ablenkung ausarten. Damit es produktiv bleibt, solltet ihr euch klare Ziele setzen, feste Zeiten einplanen und konzentriert arbeiten. Dann wird das Lernen nicht nur effektiver, sondern macht auch mehr Spaß!

Selbsttests & alte Prüfungen: Prüfungsfit mit der richtigen Vorbereitung

Lernen allein reicht oft nicht – du musst dein Wissen auch testen, um sicherzugehen, dass es wirklich sitzt. Genau dafür sind Selbsttests und alte Prüfungen perfekt. Sie helfen dir, deinen Lernstand zu überprüfen und zeigen, welche Themen du noch vertiefen musst.

Besonders hilfreich sind alte Prüfungen, weil sie dir ein Gefühl für den Aufbau und die Art der Fragen geben. So kannst du dich gezielt auf das Prüfungsformat einstellen und Überraschungen vermeiden. Alte Prüfungen findest du z.B auf Foren wie Studo oder in Facebook und WhatsApp-Gruppen! Falls du keine alten Klausuren hast, kannst du dir auch eigene Testfragen erstellen – so zwingst du dich, den Stoff aktiv zu durchdenken.

Fazit: Welche Lernmethode passt zu dir?

Jeder lernt anders – und genau das ist der Trick! Während einige mit Mind-Maps oder Eselsbrücken durchstarten, brauchen andere Lerngruppen oder die Feynman-Methode, um richtig durchzublicken. Oft bringt eine Kombination aus verschiedenen Techniken den größten Erfolg.

Wichtig ist, dass du nicht einfach blind drauflos paukst, sondern herausfindest, was für dich funktioniert. Probier dich aus, passe deine Strategie an – und mach das Beste aus deiner Lernzeit. Mit der richtigen Methode wirst du nicht nur effizienter, sondern auch stressfreier lernen!

In unserem Blog findest du noch mehr hilfreiche Tipps zum effektiven Lernen und zur richtigen Prüfungsvorbereitung! Wir wünschen dir viel Erfolg!

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