Richtig präsentieren: Die besten Tipps für deine nächste Präsentation

Verfasst von: Helene Ausserwöger, 26.12.2024

Was in der Schule als kurzes Referat begonnen hat, begleitet dich während deines Studiums in Form von Präsentationen. Sie sind nicht nur Voraussetzung für deinen Erfolg im Studium, sondern auch später für viele Jobs. Deshalb ist es wichtig zu lernen, wie du deine Vorträge überzeugend und wirkungsvoll rüberbringst.

Neben interessanten und gut aufbereiteten Inhalten kommt es vor allem auf deine Präsentationstechnik an. Dazu zählen deine verwendeten visuellen Medien, Körpersprache, Stimmführung und noch viel mehr. Ganz egal, ob dir das Sprechen vor Publikum leicht fällt oder nicht, mit diesen Infos und Tipps kann nichts mehr schiefgehen.

Was bedeutet “richtig präsentieren”? Die Grundlagen

Richtig präsentieren heißt, nicht nur mit Inhalten zu überzeugen, sondern diese auch authentisch zu vermitteln. Es geht darum, das Publikum zu fesseln, deine Botschaft klar rüberzubringen und den Leuten im Gedächtnis zu bleiben. Doch welche Grundlagen gehören zu einer gelungenen Präsentation? 

Was macht eine erfolgreiche Präsentation aus? 

Jeder Aspekt – von der Vorbereitung über den Aufbau bis hin zu Stimme und Körpersprache – hilft dir, dein Publikum zu begeistern und zu überzeugen.

1. Vorbereitung

Die Basis jeder guten Präsentation liegt in einer sorgfältigen Vorbereitung:

  • Themenauswahl: Wähle ein Thema, das klar abgegrenzt und auf die vorgegebene Zeit abgestimmt ist. Nur so kannst du alle wichtigen Punkte stressfrei unterbringen. 
  • Das Thema verstehen: Je besser du dich auskennst, desto sicherer wirkst du. Recherchiere gründlich und bereite dein Wissen so auf, dass du flexibel auf Fragen oder Rückmeldungen reagieren kannst.
  • Die Zielgruppe analysieren: Wer sitzt im Publikum? Was wissen die Zuhörenden bereits und welche Informationen sind für sie relevant? Passe deinen Stil, deine Inhalte und dein Sprachniveau entsprechend an.
  • Strukturierung: Recherchiere gründlich und entwickle eine logisch aufgebaute Gliederung. Achte dabei auf einen roten Faden, der dein Publikum durch den Vortrag führt.
  • Foliendesign: Deine Folien sollten klar und übersichtlich sein. Der Mensch kann durchschnittlich 5–9 Informationshäppchen auf einmal aufnehmen. Halte dich also an maximal 5–9 Bulletpoints pro Folie und ergänze diese durch Namen, Zahlen, Daten oder Grafiken.

2. Aufbau

Eine alte Präsentationsweisheit lautet: „Tell them what you’re going to tell them, tell them, and tell them what you’ve told them.“

  • Einleitung: Erzähle deinem Publikum, worüber du sprechen wirst, und wecke Interesse.
  • Hauptteil: Vertiefe die Inhalte und baue diese logisch aufeinander auf.
  • Schluss: Fasse die wichtigsten Punkte zusammen und betone, was dein Publikum mitnehmen soll.

3. Stimme und Sprache

Deine Stimme trägt die gesamte Präsentation. Daher solltest du laut, deutlich und in einem angemessenen Tempo sprechen, damit das Publikum dir folgen kann. Tendenziell solltest du auch ein angemessenes Sprachniveau wählen, also nicht im Dialekt oder Slang sprechen. 

4. Körpersprache und Blickkontakt

Auch dein Auftreten spielt eine zentrale Rolle:

  • Haltung: Eine aufrechte Körperhaltung vermittelt Selbstbewusstsein und Kompetenz. Hebe die Brust, ziehe den Bauch ein, halte den Kopf gerade und die Hände auf Bauchhöhe. Bleib locker!
  • Gestik und Mimik: Lebendige Handbewegungen und ein offener Gesichtsausdruck unterstreichen deine Inhalte und wirken einladend.
  • Blickkontakt: Lasse deinen Blick regelmäßig durch das Publikum schweifen, um eine Verbindung herzustellen. Vermeide es, ständig auf deine Notizen oder Folien zu schauen.

Eine Präsentation richtig beginnen

Ein fesselnder Einstieg ist entscheidend, um die Aufmerksamkeit deines Publikums von Anfang an zu gewinnen. Der erste Eindruck zählt – und dein Einstieg kann das Interesse für deinen gesamten Vortrag steigern.

Tipps für einen überzeugenden Einstieg

  • Fragen oder Umfragen: Starte mit einer kurzen Umfrage zu deinem Thema. So kannst du deine Zuhörer aktiv einbeziehen und zum Nachdenken anregen
  • Humor: Menschen lieben lustige Geschichten – erzähle als Einstieg eine witzige (erfundene) Anekdote aus dem Alltag, die zu deinem Thema passt.
  • Statistiken: Eine beeindruckende oder überraschende Statistik kann Neugier wecken und die Relevanz deines Themas unterstreichen.
  • Bilder oder Videos: Starke Bilder und Videos wecken Emotionen und prägen sich nachhaltig im Gedächtnis ein.
  • Provokation: Eine gewagte Aussage regt zum Nachdenken und Diskutieren an.

Nach einem starken Einstieg solltest du eine klare Agenda präsentieren. Sie gibt deinem Publikum einen Überblick darüber, was sie erwartet und hilft ihnen, den roten Faden zu erkennen. Eine Agenda sollte kurz und prägnant die wichtigsten Punkte deiner Präsentation zusammenfassen.

Eine Präsentation überzeugend abschließen

Der Schluss deiner Präsentation ist die letzte Chance, Eindruck zu machen und deine Botschaft zu verankern. Sprich langsamer und senke deine Stimme – so weiß dein Publikum, dass dein Vortrag bald zu Ende ist.

Tipps für einen starken Schluss

  • Bezug zur Einleitung: Schließe den Kreis, indem du auf deinen Einstieg zurückkommst. Wenn du mit einer Frage gestartet bist, beantworte sie jetzt.
  • Zusammenfassung: Fasse die wichtigsten Punkte deiner Präsentation prägnant zusammen. Kurz, klar und auf den Punkt!
  • Appell: Motiviere dein Publikum zum Handeln, indem du einen konkreten Ausruf formulierst: “Setz das heute noch um!”
  • Denkanstoß: Hinterlasse etwas, das im Kopf bleibt – eine provokante Frage oder ein inspirierendes Zitat.

Denke daran, dass deine Botschaft am besten hängen bleibt, wenn sie emotional und klar formuliert ist. Kombiniere deine Worte mit einem starken Bild oder einer eindrucksvollen Geschichte, die das Gesagte unterstreicht.  

Präsentationstechniken für erfolgreiches Präsentieren

Welche Präsentationstechnik bzw. welches Medium, das richtige für dich ist, hängt vor allem davon ab, in welchem Rahmen und über welches Thema du sprichst. Und natürlich von deinen persönlichen Präferenzen

Flipchart

Das Flipchart eignet sich perfekt für kleine Gruppen. Es ermöglicht eine spontane und interaktive Präsentation, bei der Inhalte flexibel ergänzt werden können. Besonders effektiv: erst sprechen, dann schreiben. So bleibt die Aufmerksamkeit bei deinen Worten, und der schrittweise Aufbau von Ideen wird für das Publikum nachvollziehbar.

PowerPoint

PowerPoint ist ideal für längere Präsentationen, da es vielfältige Designmöglichkeiten bietet und das Integrieren von Medien wie Bildern, Videos und Diagrammen erleichtert. Achte jedoch darauf, typische “PowerPoint-Fails” zu vermeiden – zu viele Animationen, überladene Folien oder unleserliche Schriftarten lenken nur ab. Weniger ist mehr!

Frei reden

Wenn die Thematik überschaubar ist und du eine persönliche Verbindung schaffen möchtest, ist freies Reden ideal. Es erlaubt dir, im Erzählstil zu sprechen und Storytelling-Techniken einzusetzen. Verwende bildhafte Sprache, um Bilder im Kopf deiner Zuhörer zu erzeugen – perfekt, wenn keine visuellen Hilfsmittel verwendet werden können.

12 Praktische Tipps für erfolgreiches Präsentieren

Hier haben wir noch weitere Tipps für dich, damit deine Präsentation ein garantierter Erfolg wird!

1. Früh genug anfangen

Je früher du mit der Vorbereitung beginnst, desto entspannter kannst du an die Sache herangehen. Nutze die Zeit, um gründlich zu recherchieren, deine Inhalte zu strukturieren und die Präsentation mehrmals zu üben.

2. Auf das Wesentliche konzentrieren

Überfordere dein Publikum nicht mit einer Informationsflut – finde einen Schwerpunkt und fokussiere dich auf deine Kernbotschaft. So bleibt das, was du sagst, in Erinnerung.

3. Visualisierung richtig nutzen

Verwende alle Arten von Material, um deine Inhalte deutlich und klar zu vermitteln. Der Einsatz von Bildern und Videos in Präsentationen kann die Anteilnahme deiner ZuhörerInnen steigern und deine Ideen visuell veranschaulichen. Mit einem Video-Tool kannst du mehrere Videoclips problemlos zusammenführen, um eine dynamische Präsentation zu erstellen, die deine Botschaft effektiv kommuniziert, Aufmerksamkeit erregt und ein besseres Verständnis deines Themas bewirkt.

4. Probepräsentationen

Eine Präsentation wirkt erst dann überzeugend, wenn du sie flüssig vortragen kannst. Übe sie vor dem Spiegel, nimm dich selbst auf oder halte sie vor deinen STUWO MitbewohnerInnen, KollegInnen oder FreundInnen. So kannst du dein Timing überprüfen, an deiner Körpersprache arbeiten und dir wertvolles Feedback holen.

5. Die richtige Kleidung

Wähle ein Outfit, das zu deiner Zielgruppe und dem Anlass passt. Es sollte gepflegt, professionell und bequem sein, damit du dich darin wohlfühlst. Kleidung, die zu auffällig oder unpassend ist, kann vom Wesentlichen – deinem Vortrag – ablenken.

6. Die richtige Position wählen

Deine Präsenz im Raum spielt eine große Rolle. Stelle dich so hin, dass du für alle gut sichtbar bist, und vermeide es, dich hinter einem Pult zu verstecken. Eine offene Position in der Mitte des Raumes schafft Nähe zu deinem Publikum.

7. Frei sprechen

Verzichte darauf, deinen Vortrag Wort für Wort abzulesen. Ein freier Vortrag wirkt natürlicher, hält die Aufmerksamkeit deines Publikums und lässt dich flexibler auf Reaktionen eingehen. Bereite dir Stichpunkte vor und übe, Übergänge flüssig zu gestalten.

8. Stimme in die Wohlfühllage bringen

Besonders bei Nervosität neigen wir dazu, höher als normal zu sprechen. Dadurch verlieren wir Volumen, Lautstärke und unser selbstbewusstes Auftreten. Um das zu vermeiden, summe (“Hmm”) ein paar mal und atme tief ein, bevor du deine Präsentation beginnst.

9. Bewusste (Atem-)Pausen

Gönn dir und deinem Publikum regelmäßig Pausen. Atem- und Denkpausen geben dir Zeit, dich zu sammeln, und dem Publikum die Möglichkeit, das Gehörte zu verarbeiten. Betonungspausen können zudem wichtige Aussagen unterstreichen.

10. Körpersprache gezielt einsetzen

Eine starke Haltung unterstreicht deine Kompetenz. Bleibe standhaft, stehe aufrecht, mach offene Gesten und vermeide hektische Bewegungen. Deine Körpersprache sollte das Gesagte unterstützen, nicht ablenken. Achte darauf, dass du dich nicht ständig hinter deinem Laptop oder einem Pult versteckst.

11. Selbstbewusstes Auftreten

Für den Moment deiner Präsentation bist du der Experte oder die Expertin. Zeige das! Auch wenn du nervös bist, tritt mit Selbstbewusstsein auf. Nutze eine klare Stimme, halte Augenkontakt und vermittle deinem Publikum, dass du dein Thema beherrschst.

12. Lächeln nicht vergessen

Ein echtes Lächeln öffnet Türen. Es schafft eine positive Atmosphäre, wirkt sympathisch und zeigt, dass du Spaß an deinem Vortrag hast. Außerdem hilft dir Lächeln, deine Nervosität zu reduzieren und deine Zuhörer für dich zu gewinnen.

Häufige Fehler beim Präsentieren und wie du sie vermeidest

Einige Fehler solltest du in deiner Präsentation unbedingt vermeiden, damit dir dein Publikum mit Interesse folgen kann!

  • Schlechter Anfang: Beginne nicht mit langweiligen Phrasen “(Ich bin X und in meiner heutigen Präsentation geht es um Y”). Starte stattdessen mit einer spannenden Frage, einem überraschenden Fakt oder einer persönlichen Anekdote, die das Interesse weckt.
  • Überladene Folien: Deine visuellen Medien sollen eine Unterstützung für deine mündliche Präsentation sein. Dort kannst du Zahlen, Graphfiken, Daten, Namen und zentrale Begriffe einarbeiten, aber niemals ganze Sätze oder gar den kompletten Text deiner Präsentation.
  • Auswendig lernen: Für dein Publikum ist es schrecklich, sich einen auswendig gelernten Text anzuhören, da jede Lebendigkeit und Spontanität verloren geht. Du kennst die Fakten, also erzähle, was du weißt.
  • Text vorlesen: Genauso leblos und uninteressant ist ein vorgelesener Text. Sprache entsteht spontan, also formuliere deine Sätze während der Präsentation.
  • In deine Notizen sprechen: Wenn wir nervös sind, tendieren wir Zuflucht in unseren Notizen zu suchen. Dadurch verlierst du den Kontakt zu deinem Publikum.
  • Füllwörter: „Ähm“, „Hm“, „Also“, etc. sind für Zuhörer störend. Beende einen Satz, atme und dann sage deinen nächsten Satz.

In einem durchreden: Wenn deine ganze Präsentation wie ein einziger langer Satz klingt, ist es besonders schwierig, dir zu folgen. Bringe deine Sätze auch akustisch zu Ende, indem du mit deiner Stimme nach unten gehst und eine kurze Pause machst.

Fazit: Deine nächste Präsentation wird ein voller Erfolg!

Mit den richtigen Techniken, etwas Vorbereitung und Übung kannst auch du eine Präsentation halten, die dein Publikum begeistert. Bleibe motiviert und denke daran – mit jedem Mal wirst du selbstbewusster und sicherer. Wichtig ist, dass du früh genug startest, konzentriert bleibst und gelassen mit möglichen Fehlern umgehst! Wenn du Nervosität in dir spürst, überspiele sie einfach nach dem Motto „Fake it till you make it“. 

Stichwort “Nervosität”: Hier haben wir weitere Tipps gegen Prüfungsangst und für mündliche Prüfungen für dich!

Viel Glück und Erfolg wünscht dir dein STUWO Team!

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