Erstsemester-Tipps: So bereitest du dich erfolgreich auf dein Studium vor

Verfasst von: Christina Pichler, 09.02.2023

Mit der Matura in der Tasche startest du in ein neues Kapitel. Ein Studium auf einer Universität oder FH ist eine tolle und lehrreiche Erfahrung. Doch gerade am Anfang, wo alles neu und unbekannt ist, fühlen sich viele Erstsemestrige überfordert oder verloren. Das ist total normal, denn der Start an einer Hochschule ist eine große Umstellung. Deshalb haben wir hier Erstsemester-Tipps für dich zusammengefasst, die dir den Einstieg in den Studienalltag erleichtern.

1. Tipp: Wohnen – WG oder Studentenwohnheim?

Viele Studierende wollen oder müssen für ihr Studium von zuhause ausziehen. Je nach Budget, Angebot und persönlichen Präferenzen kannst du dich zwischen einer eigenen Wohnung, einer WG oder einem Studentenwohnheim in der Nähe deiner Hochschule entscheiden.

Hier haben wir die jeweils wichtigsten Vor- und Nachteile für dich angeführt:

Eine eigene Wohnung ist kostspielig, zeitaufwendig, eine große Verantwortung und Umstellung, da du dich selbst um alles kümmern musst – von den wöchentlichen Einkäufen über Putzen bis hin zu administrativen Aufgaben.

Eine WG ist eine gute Alternative, wenn du gerne mit anderen Menschen zusammenlebst und den Haushalt aufteilen möchtest. Eine WG ist meist relativ günstig, nicht so zeitaufwendig und wenn du dich mit deinen MitbewohnerInnen gut verstehst, hast du auch viel Spaß.

Ein Studentenwohnheim ist die praktischste und oftmals günstigste Option. Nachdem du deinen Mietvertrag unterschrieben hast, musst du dich um nichts mehr kümmern. Betriebs-, Heiz- und Energiekosten oder auch Internet sind oftmals bereits im Mietpreis inkludiert. Du musst also selbst keine Verträge mit Energieanbietern oder anderen Dienstleistern abschließen. Du hast außerdem deinen eigenen Rückzugsort und trotzdem die Möglichkeit dich mit anderen Studierenden zu vernetzen.

In diesem ausführlichen Artikel zeigen wir dir die Unterschiede von WGs und Studentenwohnheimen und hier erfährst du alle Vorteile eines (STUWO) Studentenwohnheims!

Fange jedenfalls rechtzeitig vor Studienbeginn an, dir über deine Wohnsituation Gedanken und dich auf die Suche nach einer Unterkunft zu machen.

2. Tipp: Kontakte knüpfen

Damit du dich an der Uni wohlfühlst, ist es wichtig, dass du dir ein soziales Netzwerk aufbaust. StudienkollegInnen können dir nicht nur Tipps für Vorlesungen und Prüfungen geben, sondern Lehrveranstaltungen lustiger und weniger anstrengend machen. Du wirst dich freuen, ein freundliches Gesicht im Hörsaal zu sehen.

Wir wissen aber, dass es besonders für Erstsemestrige nicht immer leicht ist, Kontakte zu knüpfen. Die meisten Studiengänge an österreichischen Universitäten haben eine Studieneingangs- und Orientierungsphase (STEOP). In diesen Lehrveranstaltungen sitzen hauptsächlich Erstsemestrige, die meistens auch noch niemanden kennen. Also setze dich das nächste Mal einfach zu jemandem dazu, der dir sympathisch scheint und fange ein Gespräch an. Wenn ihr euch nett unterhaltet, könnt ihr eure Kontaktdaten austauschen und beim nächsten Mal wieder zusammensitzen!

Oftmals gibt es Erstsemestrigen-Mentoring, wo fortgeschrittene BA-Studierende oder MA-Studierende den Neuankömmlingen im ersten Semester mit Rat und Tat zur Seite stehen. Informiere dich bei der Studienvertretung nach solchen Programmen und nutze diese Gelegenheit, um in kleineren Gruppen StudienanfängerInnen kennenzulernen.

Heutzutage gibt es für viele Studiengänge eine Facebook-Gruppe. In dieser Gruppe teilen Studierende Vorlesungsunterlagen, Skripte, alte Prüfungsfragen, Empfehlungen zu Lehrenden und Kursen, Jobangebote, WG-Inserate und mehr. Dieser Gruppe beizutreten zahlt sich auf jeden Fall aus!

An vielen Hochschulen gibt es außerdem Erstsemestrigentutorien, bei denen TutorInnen alle möglichen Fragen zu Studienablauf, Semesterplanung, Vorlesungsverzeichnis, Studienorganisation, etc. beantworten. Bei diesen Tutorien lernst du bestimmt viele Erstis (der liebevolle Ausdruck für Erstsemestrige) kennen, die genauso auf der Suche nach neuen Kontakten sind. Hier findest du Tipps, um schnell Freunde an der Uni zu finden!

3. Tipp: Studentenausweis, Semesterticket, Mensakarte

Bei der Inskription an deiner Hochschule erhältst du entweder sofort oder innerhalb von zwei Wochen postalisch deinen Studierendenausweis, den du gegebenenfalls nach dem Einzahlen des ÖH-Beitrags validieren musst. Dies solltest du am Anfang des Semesters machen, denn den Studierendenausweis brauchst du für Prüfungen, Studierendenrabatte und vieles mehr.

Sobald du an der Hochschule eingeschrieben bist, kannst du dir auch ein Semesterticket für die Öffis kaufen. Studierende erhalten fast überall Vergünstigungen für z.B. das Klimaticket, Semesterticket oder Ferienticket. Wenn du sehr weit pendeln musst, könntest du eventuell einen Steuerfreibetrag für die Fahrstrecke bekommen. Mehr Informationen dazu findest du in unserem Artikel „Steuertipps für Studierende“!

Wenn du den ganzen Tag in der Uni oder FH bist, brauchst du zwischendurch eine kulinarische Stärkung. Die Mensen sollten deine erste Anlaufstelle sein, denn dort bekommst du frische, warme und kostengünstige Mahlzeiten. Das Mensasystem variiert je nach Hochschule, manchmal gibt es Mensakarten oder Mensapickerl, manchmal reicht der Studierendenausweis.

4. Tipp: Zeitmanagement & Selbstorganisation

Der vielleicht wichtigste Punkt, um gut ins erste Semester zu starten, ist ein toller Stundenplan. Du solltest dich bereits vor dem Semesterbeginn damit beschäftigen. Im Curriculum deines Studienganges findest du in der Regel einen kommentierten Studienverlauf, wo du die empfohlenen Kurse für das erste Semester findest. Im Vorlesungsverzeichnis suchst du nach den entsprechenden Kursen und stellst dir einen Stundenplan zusammen. Im ersten Semester musst du meist Vorlesungen der Studieneingangs- und Orientierungsphase (STEOP) absolvieren. Im Vorlesungsverzeichnis findest du auch die Fristen für die Anmeldephase!

STUWO Tipp: Damit du nicht den Überblick verlierst, empfehlen wir dir eine App für deinen Stundenplan. Mit der Studo-App können dir beispielsweise die Kurstitel, Lehrenden, Hörsäle und die Termine angezeigt werden!

Nachdem du deinen Stundenplan zusammengestellt hast, kannst du dich auf die Kurse vorbereiten, indem du dir die empfohlene Pflichtlektüre besorgst. Diese findest du meistens bei der Kursbeschreibung im Vorlesungsverzeichnis. Wenn du früh damit beginnst die Literatur zu lesen, hast du während des Semesters weniger Stress. Dein Studierendenausweis ist gleichzeitig auch dein Ausweis für die Universitätsbibliothek!

Besorge dir außerdem rechtzeitig das notwendige Material für deinen Studienalltag. Hier ist eine Liste mit der wichtigsten Grundausstattung:

  • Wochenplaner oder Taschenkalender für Prüfungstermine, Abgabefristen, Hausübungen, etc.
  • Blöcke, Notizbücher, Hefte, etc. für handschriftliche Notizen
  • Stifte, Highlighter, Post-Its, etc. für übersichtliche Notizen
  • Laptop, Tablet oder Ähnliches für Online-Recherchen, Abschlussarbeiten, etc.

Außerdem solltest du alle Informations- und Einführungsveranstaltungen besuchen, die an deiner Universität angeboten werden, denn dort erhältst du wichtige Informationen zum Studienverlauf, Anmeldefristen, Prüfungswochen, etc.

5. Tipp: Finanzplan

Wohnkosten, Lebenshaltungskosten, Ausgaben für das Studium und sonstige Investitionen können dein Budget schnell belasten. Deshalb ist es wichtig, dass du deine finanzielle Lage vor Studienbeginn evaluierst.

Welche Ausgaben hast du?

  • Miete + Nebenkosten (Betriebskosten, Heizung, Warmwasser, Strom…)
  • Versicherungen (Haushaltsversicherung, Krankenversicherung…)
  • Studiengebühren und ÖH-Beitrag pro Semester
  • Lebensmittel
  • Verkehrsmittel (Auto, Tanken, KFZ-Versicherung, Klimaticket, Semesterticket…)
  • Handyvertrag, Internet oder WLAN
  • Lernmaterial (Skripten, Lehrbücher, Collegeblöcke…)
  • Kleidung
  • Ausflüge und Freizeit

Der OeAD schätzt, dass die durchschnittlichen monatlichen Kosten für Studierende ca. 1.200€ pro Monat betragen. In dieser Übersicht findest du eine Aufteilung der geschätzten Kosten!

Welche Einnahmequellen hast du?

  • In vielen Fällen finanzieren die Eltern ganz oder teilweise das Studium ihrer Kinder. Besprich die finanzielle Situation vorab mit deinen Eltern.
  • Familienbeihilfe: Bis zum 24. Lebensjahr können Studierende bzw. deren Eltern Familienbeihilfe beziehen.
  • Studienbeihilfe: Für Studierende, deren Eltern ihr Studium nicht finanzieren können, gibt es eine monatliche Unterstützung des Staates.
  • Stipendium: In Österreich gibt es unterschiedliche Stipendien (z.B. Leistungsstipendium, Studienabschlussstipendium, Mobilitätsstipendium…).
  • Studentenkredit: Du bekommst monatlich eine Kreditrate ausbezahlst und fängst nach Studienabschluss an, den Kredit zurückzuzahlen.
  • Nebenjob: Eine geringfügige Beschäftigung lässt sich oft gut mit einem Studium verbinden.

Überlege dir im Vorhinein, wie du dein Studium finanzieren kannst. In diesem Artikel findest du Möglichkeiten der Studienfinanzierung in Österreich!

6. Tipp: Interessensvertretung kontaktieren

Für Studierende gibt es ein tolles Unterstützungsnetz für jegliche Fragen oder Probleme. Besonders im ersten Semester solltest du diese Beratungsangebote annehmen:

  • Die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) ist dein Ansprechpartner bei jeglichen Problemen (Studienfinanzierung, Studienrecht, Diskriminierung, psychische Probleme…) und hat viele Angebote (Schwarzes Brett, Helpline, Tutorien, Schreibmentoring…).
  • Die Studienvertretung berät dich in studienspezifischen Fragen. (Curriculum, Prüfungsmodalitäten, Anmeldephasen, Praktikumsplätze…)

7. Tipp: Studentenleben genießen

Das Studentenleben besteht nicht nur aus Lernen, Prüfungen und Abschlussarbeiten! Du bleibst motiviert und konzentriert, wenn du die Anstrengungen und Anforderungen des Studiums mit Sport, Freizeit, Entspannung und guten Freunden ausgleichst.

  • Besuche einen Sportkurs am Universitätssportinstitut (USI). Für wenig Geld kannst du dich so richtig auspowern! Hier sind die beliebtesten Kurse!
  • Mit deinem Studierendenausweis kommst du verbilligt in Museen, Kinos, Kultur– und Freizeitveranstaltungsorte. Plane deinen nächsten Ausflug!
  • Profitiere von der ruhigen Atmosphäre in einer Bibliothek oder der gemütlichen Umgebung eines Lerncafés zum Lernen! Hier sind die besten Lerncafés in Wien, Graz und Linz!

Wir haben die besten Ausflugstipps und Restaurantempfehlungen in unserer Kategorie „Freizeittipps“!

Mit ein bisschen Planung und Organisation startest du gut ins Studium und kannst dein Leben als Student genießen! In unserer Kategorie „Studentenleben“ findest du mehr hilfreiche Artikel mit Tipps für deinen Studienalltag!

Viel Spaß und Erfolg im Studium!

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